27.10.16 Ehrenrunde!
Die Arbeit wäre geschafft! Turboabbau, begünstigt durch gutes Wetter. Eigentlich war Regen angesagt, das hätte uns arge Probleme bereitet, aber es blieb tagsüber trocken und so konnten wir alles waschen, trocknen und einlagern. Beim Fahrradtetris musste ich mir etwas Neues einfallen lassen, da wir noch nie so viele Räder am Start hatten und letztes Jahr der Platz schon kaum ausreichte. Aber ich erreichte Level 2 und bekam alle unter, indem ich die Vorderräder ausbaute. Das sparte Platz und Länge, sodass nun auch die Kollegen weiterhin die Toilette benutzen können. Sie ließen sich etwas mehr Zeit, hängten noch einen Tag dran und ich nutzte die Restzeit, um meinen Horizont zu erweitern. Ich hatte meinen Flug nicht so früh gebucht, damit keine Hektik entsteht und da ich nun pünktlich fertig war, setzte ich mich aufs Rad, um per Fähre und Drahtesel das Festland und andere ionische Inseln unsicher zu machen. War auch nötig, denn die Tage zuvor waren wir überall zum Saisonabschluss eingeladen. Taverne Nausika, Katoi Bar und Goldschmied Alex luden zu üppigen Schmaus und Trank. Da hieß es danach Kalorien abstrampeln.
So ging es mit Rad und Rucksack in Richtung Kefallonia. Auf Schleichwegen über die Insel zum Fährhafen, übergesetzt nach Igoumenitsa und über die Berge in Richtung Süden. Wie erwartet, bekam ich Probleme ein Bett für die erste Nacht zu bekommen. Alles ländliche Gegend, nur kleine Dörfer. In der „Provinzhauptstadt“ Mesopotamos probierte ich es, fragte mich durch und erfuhr dann telefonisch, dass das ansässige Hotel nur Mehrtagesgäste nähme. Die Bewohner schickten mich ins 4km entfernte Feriendorf Ammudia, dort fände ich sicher was. Das stimmte. Ich fand noch nie so viele verschlossene Pensionen und Hotels auf engstem Raum, dazwischen Dörnenbüsche, die in meinen Gedanken wie im wilden Westen durch die Straßen rollten. Ich fragte überall. Nur Absagen. 20 km im Westen (mit ca. 500 Höhenmetern und nicht auf meiner Strecke) befände sich mit Parga der einzig touristische Ort um die Jahreszeit. Meine Beine und der bevorstehende Sonnenuntergang ließen mich ablehnen. Gefrustet lehnte ich auf dem Lenker und sah mich schon mit allen Klamotten am Leibe am Strand schlafen. Da hatte ein Grieche Mitleid, ließ mich 10 Minuten warten und organisierte in der Zeit einen Schlüssel zu einem Apartmenthaus. Dort holte er aus jedem Zimmer noch hier eine Decke, dort ein Handtuch. Besonders sauber war es nicht, aber billig und ein Dach über dem Kopf.
Am 2. Tag ging es weiter an endlosen Stränden vorbei bis Lefkada. Die Insel ist über eine Landbrücke erreichbar. Müde war ich in Nidri, aber der versnobte Seglerort in der Mitte der Ostseite gefiel mir nicht und so beschloss ich, nach 100 km noch einen großen Anstieg bis zur Südküste nach Vasilliki zu meistern. Es gelang, die Beine wollten, aber mein Hintern nicht. Seit meinem Popomassaker 2013 auf dem Weg nach Korfu, fahre ich eigentlich nur noch mit Satteltaschen und keinem Gramm auf dem Rücken. Geht aber leider mit dem Mountainbike nicht. Am Anstieg dann das Dilemma. Fuhr ich im Sitzen, schmerzte das Hinterteil nachhaltig, im Stehen meckerten die Knie. Da ich die noch brauchte, musste ich Rückseite leiden. Vasilliki war zum Glück nicht ausgestorben, ich fand sehr schnell ein schönes Zimmer (modern, Doppelglasfenster, gute Fliegenschutztür, sehr sauber) mit Mehrblick. Ich hätte mehr sehen können, wäre die Sonne nicht früh hinter den hohen Bergen verschwunden. Dazu wird dort momentan ein neuer Hafen gebaut, was zur Folge hatte, dass keine Fähre nach Kefallonia fuhr. Die Bucht ist auch als Surfer-Mekka im Mittelmeer bekannt, aber die hatten auch schon alle ihre Bretter eingeschlossen. Dazu wurde es schnell kalt, Baulärm und Monstermücken (machen Riesenbollen, normale merke ich gar nicht mehr). Also nix mit Mehrblick und ab in die nächste Taverne. In Gedanken Umplanen, was aber wegen des verwöhnten Wirts-Computerkindes mit 100 Dezibel-Stimme nicht möglich war. Also ins schallgedämpfte Zimmer und mit der Landkarte von Lefkada in der Hand einen neuen Plan ersonnen. In 3 Tagen eine ähnliche Strecke zurück, ohne Fährchaos (Kefallonia und zurück hätte 3x Fähre bedeutet). Als Bonbon nicht die flachere Seite von Lefkada, sondern voll über den bergigen Westen. Gesagt, getan. Nach 25 Kilometern hatte ich schon 850 Höhenmeter. Aber was für Aussichten! Genial! Was eine Radinsel! Dagegen ist Korfu Flachland. Gute Straßen, im Hochgebirge fast kein Verkehr und unendlich viele atemberaubende Aussichten. Und Kefallonia soll noch bergiger und weniger touristisch sein! Da muss ich mal zu früherer Saison hin, denn dort werden wohl auch Ende September die Bürgersteige hochgeklappt. Also die Bergwelt von Lefkada voll genießen, denn im Tal folgte dann wieder der Zivilisationsschock. Lefkada Stadt und folgend das Flachland in und um Prebeza. Eigentlich wollte ich dort nächtigen, aber Flughafen, Tunnel (hätte ich mit dem Rad gar nicht befahren dürfen, Umweg um die Bucht ca. 50 km!) und Verkehr ließen mich weiterfahren. Irgendwann sah ich das Schild: Parga 35 km. Meine Beine meinten, das ginge, der Hintern war sowieso nur noch eine schmerzende Masse, also gut! Doch auch wieder in nur 2 Tagen wieder zurück. Nach 30, meist langweiligen Kilometern, fuhr ich wieder in Mesopotamos ein, genau wie 2 Tage zuvor. Hier stand 20 km bis Parga! Schilderbauer setzen, eine 6 in Mathe! 30+20 ergibt keine 35! Ich war nach 115 km und 1400 Höhenmetern bedient und machte mich nahe des berühmten Friedhofes (Tor zur Unterwelt von Hades) auf Suche nach dem angeblichen Hotel. Am Ende war es ein klappriges Apartmenthaus, dessen Besitzerin ich nach 2 Minuten Bitten und Betteln dazu brachte, mir auch ein Zimmer für nur eine Nacht herzurichten. Allerdings gab es zu der Zeit kein Wasser im Ort und ich musste 2 Stunden stinkend frieren. Der Knatterkühlschrank ging auch nicht für mein Gehör und auf der Suche nach dem Ausschalter fand ich diesen als nicht mehr vorhanden, dafür noch (ohne Abtauung nach Saisonende) ein altes Eis und Tauwasser, was kaum zu sehen war, war es doch fast gänzlich mit Schimmel bedeckt. Also Stecker gezogen, halb erfroren mit kaum Wasserdruck geduscht und ab in den Ort was Futtern. Cafés überall, aber kein Restaurant. Am Ende fand ich eine Gyrosbude, früher stand die in Neuss, jetzt als Rentner zurück in Nirgendwo. Salat und Pommes bekamen mir auch nicht sonderlich gut, also ab ins nächste Café. Dort bei Fußball von den Rentnern beim Verdauungs-Ouzo zuqualmen und zuquatschen lassen. Alle auf Deutsch. Fast alle arbeiteten in Deutschland, weil es in Nirgendwo nur den Eingang ins Totenreich gibt. Die Wirtin eine abgewrackte Schottin, die sich als Touristin vor 30 Jahren auf Korfu in einen Griechen verliebte und mit ihm in seinen Heimatort zog, um die Butze aufzumachen, was sie sehr bereute. Mein Zimmer bezahlte ich in der Bäckerei, wo meine Vermieterin arbeitete. Die Teilchen bekamen meinem Magen auch nicht und folgend plagten mich Durchfall, dadurch bedingter Papiermangel, Nebel, Kälte und Tiere. Grausige Hunde, die ich mir von der Pelle halten musste, dazu auf der Straße verwesende Katzen und sogar ein Schaf. Anscheinend wirklich der Zugang zu Hades Totenreich. Dazu passend warf ich einen Blick auf den berühmten Friedhof und bekam dabei von einem redseligen Engländer die Ohren über griechische Mythologie abgequasselt.
Nix wie weg! Nach weiterem Nebel und Sümpfen (sehr schöne Tierwelt) bekam ich auch an einer Truckerkneipe mein Papierproblem in den Griff und nach einem Cappuccino war alles bereit für die Bergüberquerung nach Igoumenitsa. Ich fand eine ruhige Straße mit tollen Aussichten und kam entgegen der Vorhersagen noch trocken an. Auf die Fähre musste ich auch kaum warten und so ging es wieder nach Korfu. Leider wartete dort der große Regen auf mich. 35 km im Vollwaschgang fahren und danach alles an Klamotten für selbigen in die Waschmaschine. Nur wie trocken kriegen? Ich machte in meinem Badezimmer die Heizung an und funktionierte es in eine Trockenkammer um. Dort hat alles noch einen Tag Zeit, dann heißt es alles verpacken und den Flieger nach Deutschland besteigen. So gab es zum Saisonabschluss nochmal richtig Sport, in 4 Tagen 415 km und 4500 Höhenmeter. Alles gut, nur eben nie mehr in der Kombi harter Sattel und schwerer Rucksack. War eben eine Spontanaktion. Also Lefkada und Kefallonia sind weitere Reisen wert. So ein geniales Radterrain! Das Reisevideo gibt es ab nächste Woche auf You Tube!
Sodele, das sind die letzten Worte des Tagebuchs Korfu 2016, weiter geht es im Dezember mit der AIDAblu auf Kanaren, Madeira, Cadiz und Lissabon. Kalo chimona! (schönen Winter!)
20.10.16 Es bebt!
Lena meinte letzte Woche im Meeting: Noch eine Woche Vollgas, dann ist es geschafft. Pustekuchen! Es geht weiter so. Es kamen noch viele Kurzentschlossene an, dazu schon wieder Welle und Regen, also nix mit Strandwetter, ab auf die Räder. Egal, ob hinter dem nächsten Berg schon die Monsterwolke hing, ob alle Vorhersahen Regen ansagten, rauf aufs Bike und nach natürlich folgendem Regen die Räder eingesaut zurückgebracht. Eigentlich war diese Woche Abbau und Einlagerung angesagt, aber das konnte ich knicken. Das gibt wohl Saisonverlängerung. Zum Glück habe ich meinen Flug wohlweislich spät gebucht, aber ein paar Tage Urlaub vor Abflug hätten mir auch gefallen.
Motivation dazu gab die gute Stimmung der Teilnehmer. Begeisterung beim Radeln, Kinder, die Vollgas geben und ihre Eltern an die Grenzen bringen oder ihnen gleich wegfahren. Normal fahre ich bei der Einsteigertour maximal 30 km/h bergab, bei der Sundownertour kam eine 12-jährige mit 50 Sachen hinter mir her und eine 8-jährige Rennfahrerin mit 40 Umdrehungen den Berg runter. Ich guckte nicht schlecht und vermeide Namen, damit ich keinen Ärger mit den Eltern bekomme.
Nach der Tour stürmten wir dann das Blue Heaven zum Abschlussgetränk. Uns folgten spontan noch andere Gäste, sodass wir mit 20 Personen dort einfielen. Gerade die ganzen Kinder mischten den Laden ziemlich auf, sie hatten nach dem Abendessen in Afionas irgendwie den Wahnsinn in den Augen. Meine Theorie dazu: Eine Mischung aus zu viel Rindfleisch beim Abendessen, dazu viel Limonade und Fahrradadrenalin. Auf jeden Fall bebte das Restaurant. Auch in echt! Den ganzen Abend und in der Nacht gab es leichte Erdbeben. Sehr lange hatte ich das nicht mehr erlebt. Bestimmt 20 Jahre her. Erst dachte ich, der Ouzo, den ich in dem Moment trank, wäre schlecht, aber so viel hatte ich nicht getrunken, dass ich so ein wackliges Gefühl haben konnte. Später auf dem Balkon weiteres Gewackel. Ich sah spontan nach oben und befand die Holzdachkonstruktion als nicht lebensbedrohlich und schaute weiter meinen Film. In Ioannina, ca. 150 km entfernt war das wohl anders. Die Menschen verließen im Epizentrum in Scharen ihre Häuser und übernachteten im Freien. Heute erfuhren wir aber, dass es nicht so stark war und zu keinem Schaden kam. Es war wohl in großer Tiefe und mit der Stärke 5 nicht so heftig. Weiter ging es auf die letzte harte Tour der Saison. Mit dabei Stefan, Markus, Sven und Helmut, letztere drei mit ihren Familien radaktivste Fraktion des Jahres. Tolles Wetter, vergessen der Regen vom Vortag, allerdings in den Querfeldeinpassagen mächtig matschig. Da aber alle Räder sowieso momentan aussehen wie Wutz, kam das auch nicht mehr drauf an. Wir machten nochmal richtig Dampf und Höhenmeter. Markus war am Ende ganz stolz, dass er die Tour überlebt hatte. Am Tag darauf die letzte Einsteigertour, mit 10 Personen nochmals super besucht. Auch diesmal umfuhren wir das matschige Honigtal, aber die James Bond Kurven hatte der Starkregen der Vorwoche ziemlich erwischt und dort waren Bauarbeiten nötig. Überall Matsch und wer zur 007 Bar wollte, musste durch. Also 3x Einsteigertour innerhalb einer Woche, 30 Teilnehmer, ergibt 30 dreckige Räder. Aber nix gegen 3 Selbstfahrer, die bei dickstem Regen fuhren und die Räder so matschig zurückgaben, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Eins davon steht immer noch als abschreckendes Beispiel in der Werkstatt, ich warte auf den nächsten großen Regen, dann stelle ich es an die Dachkante vor die Tür, damit es richtig geflutet wird.
Wanderer waren diese Woche nicht mehr in Sicht und auch nur eine Fortgeschrittene, so trommelte ich die aktiven Radler nochmals zusammen und wir gingen auf Abschlusstour. Mit vielen Kindern eine Mischung aus Sundown-Radtour, aber falsch herum und Schlemmerwanderung. Ich suchte noch einen Namen und bat die Teilnehmer, wenn sie die Tour gut fänden, am Ende einen Namen zu kreieren. Mit dabei wieder Markus, samt Familie. Die 8-jährige Fina fuhr wieder stark, hatte aber schlechtes Profil auf den Schuhen und rutschte 2x weg. Einmal beim Absteigen in den Schlamm, einmal in einem Loch, wieder besuchte sie den Modder. Dreckig ging aber gar nicht und so wurde sie von ihrer Mutter Daniela mit Feuchttüchern gesäubert. Ihr war das dreckige Fahrrad ebenfalls peinlich und so kam auch der Vorschlag, das Rad auch mit den Tüchern zu reinigen, was ich süß fand, aber für den weiteren zügigen Tourenverlauf doch ablehnte. Also sorgte sie bei der nächsten Pause wieder für Verzögerung, als sie ihren Helm von einer Mauer in ein abgeschlossenes Grundstück fallen ließ. So musste ich Einbruch- und Kletterkünste zeigen, damit sie samt Helm weiterfahren konnte. Am Berg kämpften alle Kinder tapfer, waren aber ganz schön platt, da sie an den 2 Vortagen jeweils gegen Abend lange bei Nicky ein taktisches Fangspiel spielten, was viele Körner und Nerven kostete. Aber alle kamen tapfer im Melisito an und belohnten sich mit Unmengen an Essen. Unglaublich wie viel Pizza, Baguettes, Süßes und Limo in die Kinder passte. Beflügelt davon, ging es leider etwas übermütig auf die Abfahrt. Ich hatte bisher die ganze Saison keinen Unfall, nur „Umfälle“. Kein einziges Mal musste ich meine Erste Hilfe Tasche öffnen. Was machte der Sohn von Markus? Legt sich auf der letzten Abfahrt der ganzen Saison auf die Nase, weil er, wie so oft zuvor, zu schnell fuhr. Mehrfaches Tadeln meinerseits half wohl nicht und so musste er spüren. Seine Mutter wunderte sich auch nicht darüber und meinte, ich soll mein Set zulassen, damit meine Statistik nicht versaut würde und verarztete ihn mit ihrem Erste Hilfe Kit. War aber auch nur eine Schürfwunde (wie am Abend zuvor, als er beim Fangen schon mit dem Körper auf Schotter bremste) und konnte schnell weitergehen. Zurück im Tal, fragte ich dann die Teilnehmer nach dem Namen. Da die Sturzbomber mit Nachnamen Frankenstein heißen, gab es die Vorschläge Frankensteins Schlemmertour oder Frankensteins Chaostour. Ab nächstes Jahr gibt es diese dann im Programm.
Trotz des Ausrutschers und einiger Umkipper, vor allem auf der Einsteigertour, kann ich berichten, dass in der ganzen Saison bei etwa 400 Tourteilnehmern niemand zu Schaden kam. Das Erste Hilfe Set blieb ungenutzt, nur ein paar blaue Flecken. Niemand beim Arzt oder im Krankenhaus, auch bei den Selbstfahrern, insgesamt fast 600 Radler in den 6 Monaten. Bravo! So soll es sein. Super gefahren! Danke an alle!
Leider sieht das bei Quads und Rollern immer anders aus, aber darauf habe ich leider keinen Einfluss. Also lieber radeln, als mit den Dingern lärmend durch die Gegend zu dröhnen.
Zum Saisonabschluss ging ich nochmal surfen. Erst fühlte ich mich verarscht, da der kräftige Wind sich direkt nach meinem Start verabschiedete, ich bei 0 Wind auf den Wellen rumeierte und dann frustriert die Flaute auf dem Brett aussaß. Wollte ich doch den 3. Teil meines Surfvideos drehen. Erst bei wenig Wind, dann stärker und dann richtig knackig. Ich dachte schon an Aufgabe, dann pustete es doch noch und ich konnte die Aufnahmen in den Kasten bringen. Jetzt heißt es noch schneiden, dann gibt es auch in Kürze auf dem Radelfritz-You-Tube-Kanal ein Surfvideo von Agios Georgios zu sehen.
Nun heißt es noch Putzen ohne Ende und alles einlagern. Noch ein gutes Stück Arbeit.
14.10.16 Wandern und Wasserschlacht
Mittwochs war dann bei der Wandergruppe Pause, aber 2 Teilnehmer gesellten sich abends auch zur Wanderung nach Arillas. Eine nette Gruppe, ein wunderbarer Sonnenuntergang und lecker Essen. Am Donnerstag hätten wir Wanderrekord verbuchen können, aber leider ging ein Virus um und streckte 3 Teilnehmer hernieder. Trotzdem fuhren wir mit 14 Personen ins Pantokratormassiv, um dort den Korfutrail zu begehen. Alles prima. Gutes Wetter, gute Stimmung, nur waren wir etwas zu lang am Essen, sei es in der leckeren Taverne von Palia Perithia oder an den Erdbeerbäumen auf dem Weg. So schafften wir die Strecke nicht ganz, ließen uns vom Bus abholen und nahmen unser Feierabendmöhrchenbier (Bierflasche ersetzt Möhre und Wanderer den Esel) am örtlichen Supermarkt nach Rückkehr ein. Am letzten Tag wurde es leider wieder nass. So konnten wir unsere große Tour nicht durchführen und gingen erstmals zu Fuß zur 007 Bar. Mit dabei auch 2 Hunde. Einer gehörte einer Teilnehmerin, einer zum St. George Supermarkt. Der verrückte Rudi apportiert am liebsten Steine, 24 Stunden am Tag. Mit zahnfreundlicheren Stöckchen kann er leider gar nichts anfangen. Also 2 Stunden Steine werfend wandern und dann James Bond schauen. Diesmal die XXL Version, da wir versuchten bei Film und Futtern den Regen auszusitzen. Leider hatte der Regen den längeren Atem und so fuhr uns liebenswerterweise die Wirtin Eleni in 2 Gruppen zurück. Rudi wollte sie nicht mitnehmen, da sie Angst hatte, er könnte seinen Mageninhalt im Auto verlieren. Ich wollte ihn aber nicht zurücklassen und so einigten wir uns auf Folie unter dem Beifahrersitz. Rudi erwies sich aber als sehr fahrtauglich. Ich musste ihn zwar durch den Regen ins Auto tragen, dann lag er aber halb auf mir und schaute vergnügt aus dem Fenster. Am Supermarkt glaubte mir natürlich mal wieder keiner Rudis Abenteuer.
Abends dann Abschlussabend in der Nausika. Wirt Arsenis hatte schon Angst, dass es so ausarten könnte wie letztes Jahr, aber ich versicherte ihm, dass wir diesmal mehr gewandert seien und dafür nicht so gut im Trinktraining wären. Es wurde ein schöner Abend, mit lieben Dankesworten an mich, gutem Essen und am Schluss hatten die meisten auch leicht einen am Sträußchen. Herzlich wurde sich gegenseitig verabschiedet und eine erfolgreiche Woche mit 65 km per Pedes beendet.
Es folgten dann 2 Wochen Herbstferien. Am Wochenende Anreisen, Infotreff und etwas Zeit zum Surfen. Dann leider wieder 2 Tage Regen. Montag ergiebiger Regen. Wir hatten das Programm darauf angepasst, keine Aktivitäten draußen geplant und so konnte ich schon einige Räder winterfertig einlagern. In der Nacht dann die heftigsten Gewitter des Jahres, mit mächtigen Donnerschlägen und massig Regen, sodass ich meine Tür mehrmals mit Handtüchern schützen musste. Dienstagmorgen dann trocken und so ging ich mit Matthias auf Schlemmerwanderung. Wir kamen trocken ins Melisito, aber dann verabschiedete sich die Landschaft in Wolken und es folgte sintflutartiger Regen. Wir ließen uns von Lena abholen und das Auto bekam massiv Unterbodenwäsche. Seen auf den Straßen der Berge. Zurück in der Station werkelte ich am Computer, bis die Hiobsbotschaften kamen. Der Regen kam in Sturzbächen ins Tal und wie schon im Sommer, gab es Überschwemmungen und Wasserschäden. Mein Mitwanderer wurde von den braunen Massen im Apartment überrascht und musste es räumen. Die arme Maria musste ihre Snackbar auch wieder von Schlammmassen befreien und der Bach gräbt sich immer näher an ihr Anwesen heran. Zum Glück blieb die arme Magda verschont, die es bisher am dicksten erwischt hatte übers Jahr. Die braune Brühe stand aber überall und nach meinen Anreisen hatte ich sie auch am Hintern hängen. Ja, kein Strandwetter. Was machen dann die Urlauber? Radtour! Ich konnte mich vor Anmeldungen nicht retten und setzte spontan eine kleine Radwoche an. 4 Touren hintereinander wegen so großem Interesse. Hoffentlich beruhigt sich das Wetter sonst putze ich noch an Weihnachten.
Die folgenden Tage blieben von oben trocken, aber der Matsch von unten spritzte bis auf die Helme. Ich hätte 20 Personen mit auf Einsteigertour nehmen können, aber natürlich waren fast alle gleich groß. So splittete ich auf 2 Tage. Schöne Touren, aber Matsch und Löcher machten uns zu schaffen. So gab es 2 kleine „Umfälle“. Ein Junge rutschte auf Schlamm weg, eine Frau guckte bergauf zu tief in ein Schlagloch. Aber jeweils nix passiert. So wurden es schöne Touren, vor allem wurde die Einsteigertour so noch nicht gefahren. Unser Honigtal stand unter Wasser, Bach über die Ufer getreten, so fuhren wir ums Tal herum, teils mit mächtig vielen Höhenmetern. Kurz vor der 007 Bar gibt es auch eine Neuerung. Ein 20 Meter hoher Wasserfall! Der Hammer! Bisher kannte ich hier nach kräftigem Regen einen Bach, aber einen tosenden Wasserfall? Hallo Klimawandel!
Weiter ging es im Matsch auf Fortgeschrittenentour. Auch sehr schön, aber die dreckigen Räder stapelten sich schon in der Werkstatt. Also noch einen draufgesetzt. Mit mehr als 10 Personen auf Sundowntour. Unglaublich, die vorletzte Woche der Saison war die mit den meisten Ausleihen. Das hätte ich niemandem geglaubt, der dies prophezeit hätte. Fragt sich nur, wann ich zum Putzen und Einlagern komme, da auch nächste Woche noch massig Gäste hier sind. Was für ein verrückter Oktober. Eine Woche davor 0 Ausleihen und 0 Tourteilnehmer, diese Woche 40. Dafür letzte Woche 50 Wanderer, diese Woche 0. Verstehe das einer!
04.10.16 Wanderndes Wetterchaos
Sodele, bin wieder da. Nach 2 unerwartet schönen Spätsommerwochen im September, mit fast keinem Regen und fast immer warmen Temperaturen, wurde ich in Korfu gleich mit massiven Gewittern begrüßt. Aber von vorne. Ich war so überrascht. Hochsommer in Deutschland. Mitte September. Also Klimawandel ole und ab in den See. Schwimmen, SUP und paddeln zu der Jahreszeit. Genial. Picknick im Grünen, Sonnenbaden am Strand des Sees und werkeln an der Gartenhütte, alles bei bestem Wetter. Dazu knackige Radtouren in den Hügeln und Wäldern, endlich einmal nicht im Matsch versinken, auf trockenen Wegen und Trails zu Tal sausen. Familienausflüge, abends schlemmen und Billard spielen, ein gelungener Urlaub. Auf dem Rückweg ein Abstecher nach Frankfurt und Worms, Familie und Freunde besuchen, Spieleabend und dann direkt zum Flughafen Frankfurt. Ankunft 1 Uhr nachts, Abflug 5 Uhr, also 3 Stunden schlafen. Dachte ich! Es war nur noch der Weg von Terminal 1 nach Terminal 2 zu überbrücken. Normal kein Problem. Hoch aufs Dach und mit der Skyline-Bahn in wenigen Minuten nach drüben schippern. Ich also hoch, plötzlich ein Schild, zur Skyline wieder runter. What? Also Treppe runter. Unten ein Pfeil nach oben. Hä? Dann entdeckte ich ein Minischild. Skyline kaputt, Umleitung folgen. Diese führte nach draußen. Dort verlor sich die Spur. Mein Mensch, kein Ersatzbus, kein Hinweis. Ich wieder rein, nochmal den Schildern gefolgt und draußen eine Bushalte gefunden. Kein Mensch, kein Bus, keine Info, wann das Ding fahren könnte. Also machte ich mich fluchend zu Fuß auf Abenteuertour. „Querfeldein“ über Parkplätze, Leitplanken, Ampeln, Straßen. Am Ende fand ich das Terminal, aber einen Fußgängereingang gab es nicht. Überall Bauzäune, Zäune vor Parkplätzen, Zäune vor Tiefgarageneingängen und Zaunüberfluss vor meinen Augen. Auf schmalen Gehwegen neben Fahrspuren gelangte ich dann irgendwann zum Eingang. Was ein Trip! Also wenn ihr mal puristisch reisen wollt und mit Rucksack zu Fuß zum Flughafen stapft, stellt euch auf einen Irrgarten ein, der am Tag durch erhöhtes Verkehrsaufkommen lebensgefährlich sein könnte. So blieb 1 Stunde auf der Strecke, eine weitere durch Sicherheitskontrollen, blieb unter dem Strich eine Stunde Schlaf. Alle nervigen Kleinkinder aus der Warteschlange saßen dann natürlich im Flieger vor mir, so kam ich völlig gerädert auf Korfu an. Aber immerhin hatte der Flieger mal keine Verspätung, die 30-minütige Verspätung der S-Bahn zum Flughafen kam diesmal auch nicht als Problemfaktor zur Geltung.
Ich bezog also wieder mein altes Apartment (nach 2 Wochen Untervermietung an Praktikant Jelle) und schlief 5 Stunden selig. Abends traf ich mich dann mit den Teilnehmern der Wanderwoche. Alle Neune pünktlich anwesend, eine leider an den beiden Folgetagen wegen Magenmalessen abwesend. Um 8 Uhr Treffen, um 10 Uhr waren alle im Bett. Das war letztes Jahr anders. Da ging es abends immer ewig und am nächsten Tag schwänzten jeweils einige die Touren. Also stillte ich meinen Durst noch nebenan mit 2 Kollegen. Bei der ersten Wanderung dann alle vollzählig und nüchtern, so konnte es auf Schlemmertour gehen. Abends dann gemeinsames Abendessen in der Katoi-Bar, das schwänzten dann 2 und nach dem Essen wollten die anderen auch schon viel zu früh zurück. Das wurde mit einem Gewitter nicht unter 2 Stunden bestraft. Beim Aussitzen waren sie dann noch zum Trinken verdammt, tranken aber wieder zu früh aus und kamen auf dem Rückweg nochmal in einen Schauer. Ich hatte mehr Gemütlichkeit und blieb trocken. Letztes Jahr wäre niemand nass geworden, aber es hätte am Folgetag die Hälfte gefehlt. So waren alle wieder vollständig zum Schlammwaten nach Paleokastritsa am Start. Mit unseren Matschemauken wutzten wir beim Brunch der armen Anne ihre Hütte ein. Auf der Bootsrückfahrt hieß es Schuhausziehpflicht, denn Ein- und Ausstieg erfolgte durchs Wasser. In Paleokastritsa war der Bootssteg schon dem Saisonende zum Opfer gefallen, in unserer Bucht dann Wasserlandung wegen Istnichtsteg. Dazu noch Brandungswelle. Ich war mit dem Anker beschäftigt, Bootslenker und Helfer gingen etwas ungeschickt zu Werke, sodass eine Teilnehmerin und ein Handy beim Aussteigen leider baden gingen. Blöd, aber um was soll ich mich noch alles kümmern?
Bis auf das Handy waren am nächsten Tag wieder alle trocken und so ging es zum Kap Drastis. Die Schlammpfützen gingen gegenüber dem Vortag zurück, dafür nahm der kühle Nordwind zu. Bei Regen war es allen zu nass, bei Windstille zu warm, jetzt bei Wind zu zugig. Ach ja, wann ist den Deutschen das Wetter mal Recht? Die nächsten 2 Tage soll der trockene Wind noch das Wetter bestimmen, am Freitag ist wieder Wetterwechsel mit Regen und Sturm angesagt. Hoffentlich ändern sie noch die Vorhersage. Ich werde berichten.
13.09.16 Urlaub und Serpentinen
Korfu. Flughafen. Unendliches Warten. Während ich das tue, finde ich Zeit zum Schreiben. Ich hatte die Auswahl. Später Bus, 40 Minuten zwischen Ankunft am Flughafen und Abflug oder über 2 Stunden früher am Flughafen und sicher den Flieger kriegen. Also Sicherheitsvariante gewählt und was lese ich als Erstes: Flug 1 Stunde Verspätung. Ätsch! Viel zu früh aufgestanden. Also Cappuccino gekauft und eine Apfeltasche (meine Lieblingsteilchen gab es auch nicht mehr) und ab in eine schattige Ecke.
Ja, was war denn noch so los in den letzten Tagen? Der Regen kam, es regnete auch an 7 Tagen hintereinander, aber nur 3 Tage länger. 2 Radtouren fielen dadurch aus, hätte ich nicht auf die Vorhersagen gehört, hätte alles stattfinden können. Stundenlang 5 Wetterberichte mit Wolkenfilmen und allem betrachtet und nichts stimmte. Radtour abgesagt wegen Dauerregen und 30 Minuten später trocken bis zum späten Nachmittag. Am Nachmittag laut Bericht kein Regen mehr, Volleyballnetz aufgebaut, um dann von starken Gewittern vertrieben zu werden. Bravo! Nach diesen ständigen Fehlprognosen war es mir egal und ich startete meine weiteren Touren einfach. Die Tageswanderung als Halbtagsrunde mit netten Leuten, wenn auch nur 2 (die anderen standen im Büro und beschwerten sich übers Wetter). Einen Schauer saßen wir unter Bäumen und Tropfsteinfelsen aus, aber außer dreckigen Schuhen hatten wir nichts zu mäkeln. Bei der Abendwanderung gab es auch kurzfristig Lehm-Plateuaschuhe, aber sonst alles super und einer der genialsten Sonnenuntergänge jemals. Tolle Farben, farbige Wolken und über Albanien riesige Gewittertürme in Rot, durchzuckt von Blitzen. Ein herrliches Schauspiel, wir blieben trocken und ich bekam zur Belohnung eine Waffel mit Eis spendiert, da die Gäste die Tour so schön fanden. Dann waren wieder die Radler dran. Zur Sundownertour nur Frank, langjähriger Mitstreiter in der gleichen Gewichtsklasse (die anderen waren ja mit meckern über das schlechte Strandwetter beschäftigt). Spontan baute ich die Tour um und wir fuhren nicht zum Essen nach Afionas, sondern besuchten Dionysis in seinem neuen Café. Die letzten 2 Jahre arbeitete er in der Bowlingbahn und nun erfüllte er sich einen Traum. Normal gibt es dort kein Essen, aber er rief spontan seine Frau an und kurz darauf hatte wir 2 herrlich frische Salate vor uns. Auf die Frage nach einem schönen Sonnenuntergangsplatz verneinte er und so kam ich auf eine wahnwitzige Idee. Eine Stunde bis zum Untergang, 500 Höhenmeter und 10 Kilometer weiter sah ich uns in Gedanken am Berg mit den Masten stehen und einen herrlichen Ausblick genießend. Gesagt getan. Gas gegeben und 10 Minuten vor der Zeit an der Aussichtsleitplanke gestanden. Traumhaft! Dann arisafari im Restlicht 400 Höhenmeter die endlosen Serpentinen nach unten und 10 Minuten später beim Feierabendbier am Supermarkt. Perfekt! Frank hatte für 25 Kilometer und 500 Höhenmeter bezahlt, am Ende waren es 45 km und 1050 hm, aber das sagten wir nicht weiter. Beflügelt von dieser Tour gingen wir gestern nochmals gemeinsam auf Tour. Mit dabei noch John und Wolfgang. Die beiden gehören eigentlich zu einer Tanzgruppe, wollten aber nicht nur das Tanz-, sondern auch das Radlerbein schwingen. Für mich eine Premiere. Da John kein Wort deutsch spricht, gab es die erste Corfelios-Radtour in Englisch. Ich war mir nicht sicher, ob es ihm gefällt, aber es lief super, manchmal fehlte eine Vokabel, aber wir plauderten ständig, bis sich die deutschen Teilnehmer mokierten, ich solle auch mal wieder in ihrer Sprache reden. John gefiel es prima auf Trails und steilen Anstiegen, die anderen Beiden meckerten darüber wieder. War etwas zu heftig. Also zur Wiedergutmachung ein leckeres Berg-Tsigareli gefuttert und den Rest fast nur auf Straßen geblieben. Dabei erstmals in diesem Jahr meinen Lieblingspass abwärts. 30 Serpentinen genießen, gefolgt von schönen Bergdörfern. Dabei fragte ich John, wie es sich auf einer englischen Tour gehört, ob und wann er Teatime einlegen möchte. Er war freudig überrascht, meinte normal wäre sie um 15:30 Uhr und in Ermangelung an Tee ließ er sich auch auf eine Coffee-Time ein. Just in diesem Moment verirrte sich eine Wolke über uns und aus dem Nichts gab es ein kleines Gewitter. Bevor es richtig losging, saßen wir um 15:30 Uhr im Dorf-Café von Doukades und schauten den Einheimischen zu, die durchnässt über den Dorfplatz flitzten. Ich bekam Glückwünsche wegen des perfekten Timings, was jedoch Rainer Zufall uns beschert hatte. Noch den letzten Pass nach dem Regen gemeistert und zum Abschlussbier bei Maria eingeschwenkt. Perfekt!
Auch die Freizeit gestaltete sich kurzweilig. Nette Abende mit dem Team und Gästen. Mal auf ein Bier am Supermarkt beim Warten auf Anreisen, mal auf der Terrasse bei Rummykub mit Hardy und Sylvia, mal beim Siedler mit Muk, Gesa und Jelle. Am Anfang der Saison lief alles sehr quer, nun verstehen sich alle gut, nur leider geht es jetzt auseinander. Die Hälfte des Teams ist im Oktober nicht mehr anwesend, schade. Sodele, jetzt aber doch so langsam mal einchecken, nicht, dass ich den Flieger doch noch verpasse. Also bis Oktober! Ta leme (bis bald)!
06.09.16 Korfu ist kaputt!
Was ist denn hier los? Anfang September und es regnet, als hätten wir schon Ende Oktober. Manche Vorhersage erzählt was von 6 Tagen Regen am Stück. Die spinnen wohl! Hoffentlich wird es nicht so schlimm, sonst drehen die Gäste durch und ich auch beim Putzen der Schlammbrocken, ehemals Fahrräder. Auf jeden Fall sind gerade unsere Berge nicht mehr zu sehen vor Wolken und Bindfadenregen. Ich flüchte nun vom Balkon, sonst gibt es einen Kurzschluss im Computer.
Egal, dafür war es vorher umso besser. Schöne Wanderungen und noch schönere Radtouren. Ganz nette Gäste, tolle Stimmung, auf dem Rad und in den Tavernen beim Futtern. Immer dabei Werner, im letzten Jahr als der „Tiefstapler“ bekannt geworden. Immer Understatement, aber dann bärenstarke Leistungen. In seiner 2. Woche gab es eine Verdopplung. 2x Werner auf Profitour, dazu Anja, endlich die erste Frau, die sich auf Profitour traute. Die Woche zuvor gleich 2 Damen auf Fortgeschrittenentour, endlich! Zuvor hatten sich in 4 Monaten gerade einmal 2 Frauen überhaupt eine größere Tour zugetraut und nun 3 in einer Woche. Und alle 3 fuhren sehr gut und kamen nicht, wie selbst befürchtet, als Letzte an. Im Gegensatz dazu gab es 2 Herren, die sich kräftig überschätzten und die mir, nach meinem Abraten von der Profitour, nicht mehr so wohlgesonnen waren. Aber ich wurde von den anderen Teilnehmern bestätigt und so erlebten wir zusammen eine der schönsten Profitouren überhaupt. Wir gaben uns „den Wad’ntest in Strinilas“ und hatten so viel Spaß dabei. Alle 4 fast exakt gleichstark. Immer wenn ich mich umdrehte, waren in wenigen Sekunden alle da, egal ob nach oben, auf der Ebene oder bergab. Zur Belohnung gab es Pausen bei Frappé oder Tsigareli und am Ende ein Belohnungsbier. Dabei konnte uns niemand stoppen. Anja zeigte, wie man vom Fahrrad geht, ohne einen Kratzer am Rad oder an sich selbst zu hinterlassen. Ich zeigte den Wespen, dass auch 2 Stiche keine Bremse sind, sondern eher Ansporn schneller den Berg hochzufahren.
Die Woche davor viele Premieren des Jahres. Erstmals meinen Lieblingspass geradelt, dazu die Wanderung von Nymfes und über das Pantokratorplateau. Werner war natürlich auch überall dabei und wir hatten überall gute Laune in der Truppe. Das lag auch an den vielen anderen Wiederholern. Martin, Thekla, Harry, Hardy, Sylvia und viele mehr sorgten für Stimmung unterwegs und in den Tavernen zum Abschluss. Allerdings wurde eine Hotelbar zum Tourabschluss disqualifiziert. Zum 3. Mal wurden wir dort falsch bedient und beschimpft, die sind nun raus! In der Wanderwoche gehen wir in den naheliegenden Minimarkt, vielleicht habe die dort bessere Laune.
Ja, die Wanderwoche füllt sich immer mehr, erst dachten wir, dass sie ausfällt, im Mai gab es keine Anmeldung, aber inzwischen sind es um die 10. Schön! Mal schauen, wie diesmal die Kondition ist, letztes Jahr schaffte nur ein Teilnehmer bei allen 5 Wanderungen anwesend zu sein, die anderen zeigten bessere Kondition bei den abendlichen Trinkeinlagen, die aber legendär waren.
Auch wenn es sich so anhört, Corfelios ist nicht neuerdings ein Trinksportverein, aber so mancher wünschte sich nach den Touren noch etwas Geselligkeit und so ein Ingwerbier schadet mir auch nicht bei den nachfolgenden Werkstattarbeiten und so komme ich auch mal zu einer kurzen Erholung nach den Aktivitäten, was bei direkter Rückkehr nicht möglich ist.
Letzte Woche gab es auch nach ewiger Zeit wieder ein Teamessen. In der Nachteule hatten alle viel Hunger und Spaß. Dort spielte ich seit 10 Jahren erstmals wieder richtig Billard und war so begeistert, dass es noch funktionierte, dass ich letzten Samstag Jelle dazu überredete und nachher gehen wir schon wieder. Warum habe ich das so lange vernachlässigt?
Leider bröselt nun langsam das Team. Heute flog Paul nach Hause, nächsten Dienstag gehe ich auf Urlaub und nach meiner Rückkehr am 1.10. ist dann das halbe Team nicht mehr vor Ort. Noch 4 Tage Hauptsaison, die ich trotz Befürchtungen sehr gut überstand. 2 glimpfliche Stürze, Verspannungen und unendliche Müdigkeit, aber nur morgens, bei langen Touren war ich richtig fit. Habe auch dieses Jahr sonstige Aktivitäten zurückgeschraubt. Kaum Surfen, wenig Langstreckenschwimmen, nur ab und an Volleyball, wobei das gestrige Abschiedsspiel von Paul das schönste der Saison war. Das halbe Team dabei, dazu Lukas, ehemaliger Praktikant, der momentan auf Urlaub hier ist.
Letzte Woche leitete ich wieder ein SUP-Tour. Diesmal das erste Mal mit Gästen auf der langen Variante um unser Kap. Mit dabei Leon aus Südafrika, der sich als Corfelios-Bademeister in die Geschichtsbücher eintragen ließ. Ganze 9 Mal haute es ihn vom Brett, keinmal davon absichtlich, trotzdem kam er mit seiner Bärenkraft und Humor am Ende als erster an Land an. Glückwunsch! J
Ja, soweit die Neuigkeiten. Falls es bei Monsunregen noch was Spannendes gibt, melde ich mich nochmal vor dem Urlaub, ansonsten sehen wir uns am 1.10. zur Wanderwoche!
23.08.16 Volle Belagerung
Ja, ich weiß, lange sind die letzten Zeilen her. Aber die komischen Zeiten sind vorbei. Die Süddeutschen sind da und geben Vollgas. Beim Radeln, Wandern, beim Wassersport und überall ist die Hölle los. Die Griechen haben Urlaub, halb Italien ist hier und viele Osteuropäer. Hexenkessel am Strand und auf den Straßen. Aber wo fange ich an?
Am besten bei meinem Cousin und seiner Familie. Wir hatten schöne 2 Wochen, alle 4 waren sehr aktiv. 2 gemeinsame Radtouren, 3 Wanderungen und schöne Abende bei gutem Essen. Luis kannte ich bisher nur als kleines Kind und Lena als Säugling, nun sind sie 11 und 9 Jahre alt, sehr nett, wir kamen prima aus, wobei Lena ein kleines Abbild von mir ist. Sie plappert den ganzen Tag und auch bei Anstrengung. 2 ihrer Aussagen lauteten: „Gell Andy, wir können beide den ganzen Tag reden“ und „Cool, wir wandern steil bergauf, können dabei sogar reden und hängen trotzdem Papa und Mama ab“. In der 2. Woche ging es dann aufs Wasser, beide bestanden ihre Prüfung im Optimistensegeln und ließen sich auch durch gelegentliche Beulen am Kopf (durch den Segelbaum) nicht irritieren. Eisbeutel auf die Birne und weiter ging es.
Zum Ende des Urlaubs kam meine Mama noch dazu. So gingen abends 6 Hessen auf Futtertour. Nach dem wehmütigen Abschied der 4, ging ich alleine mit Muttern die Tavernen unsicher machen. Mit Überstunden erarbeitete ich mir einen freien Tag, der wurde genutzt, um mit dem Auto die halbe Insel zu erkunden. Kreuz und quer, nebenbei Fahrradteile kaufen, Wanderung erkunden, Friseur suchen (nein, nicht für mich), Kaffee trinken und futtern. Am Ende der fast 4 Wochen mit Familienmitgliedern sieht es auf meinen Hüften üppig aus, jetzt heißt es wieder selbst kochen und möglichst früh Abendessen.
Ist aber leichter gesagt als getan. Die Tage sind lang, so viele Räder zu Reinigen, zumal es nun auch seit längerer Zeit wieder regnet und somit die Putzabende noch länger werden. Dafür sind die Touren momentan die Wucht. Das liegt auch wieder an starken Jugendlichen. Da ist Niklas, 16, Oberschenkel und Kraft ohne Ende, gute Offroadfahrtechnik. Benedikt, 14, Triathlet, unkaputtbarer Spargeltarzan (56 kg bei etwa 1,75m), der nach einer Mördertour von 1650 Höhenmetern und 75 km meinte, er hätte noch 30-40 % Kraft übrig. Max, 16, Schuhgröße 48 und 1,93 m, der sich mit Benedikt jeweils Schlagabtausche bis zum Erbrechen lieferte, wörtlich gemeint, einmal direkt in den Hof des Pantokratorklosters. Nach Stephanie, die beim Fußbad im Wunschbrunnen mit einer Beinschramme gestraft wurde, ereilten Max, nach seinem Beitrag zur Hostienschändung, am letzten Berg des Tages heftige Beinkrämpfe. Die beiden Alten im Bunde, Michael und ich, hielten sich dezent zurück und teilten sich die Kräfte ein. Ich war erstaunt, was trotz zu viel auf den Rippen und 2 Monaten Hauptsaison noch alles im Körper steckt. Michael war erstaunt, wie früh ich dieses Jahr auf sein Jammern nach Kaffee reagierte, so waren alle zufrieden, sein Koffeinhaushalt und unsere Ohren. Nichtsdestotrotz gab es auch wieder typische Beschimpfungen, als „A….loch“ bezeichnet mich sonst niemand, freundlich gemeint, versteht sich. Ich hatte die Beiden letztes Jahr sehr vermisst, der Sarkasmus von Max und Michael, gepaart mit britischem Humor, ist unvergleichlich.
Wandern läuft auch prima, viele Wiederholer, die ich die Touren auswählen ließ und wir dadurch das erste Mal in dieser Saison nach Liapades und zur Agia Triada wanderten. Gute Stimmung, nette Einkehren und viel futtern der reifen Früchte waren an der Tagesordnung.
Ein Langstreckenschwimmen gab es auch, wobei es mehrmals wegen zu kaltem Wasser oder starkem Wind verschoben werden musste. Dann wagten wir es doch bei grenzwertigem Wind, wobei ich genau die Route vorgab, welche auch die starken Schwimmer einhielten, die Schwachen nahmen einen viel zu großen Bogen, wurden von Wind und Strömung abgetrieben und hatten so am Ende eher 4 km, anstatt der geplanten 3. Auf dem Hinweg hielt ich mich zurück und paddelte in der mittleren Gruppe, Retour wollte ich es wissen, schwamm mit einem Wasserballer und 2 ehemaligen Vereinsschwimmern und merkte erstaunt, dass ich als 2. aus dem Wasser stieg. Wie schon die ehemaligen Vereinskollegen früher meinten, wenn man zu viel auf den Rippen hatte: Na, an der Wasserlage gearbeitet? Auf jeden Fall scheint die momentan gut zu sein. Leider habe ich gerade keine Zeit mal eine richtig große Strecke zu schwimmen, hatte da so eine verrückte Idee nach Paleokastritsa zu kurbeln.
Jetzt heißt es noch Kräfte einteilen, 3 Wochen Hauptsaison überleben und dann endlich Urlaub. Nun aber Schluss, ich werde fast vom Balkon gepustet, friere erstmals seit Wochen und muss noch Anreisen spät am Abend machen. Kalinichta!
29.07.16 Komische Zeiten
Letztes Mal 15 Teilnehmer auf Tour, diesmal 3. Voll in der Hauptsaison, das soll jemand verstehen. Immerhin hat die Schwerkraft nur minimal zugeschlagen. Von den 15 gab es 2 kleine „Umfälle“, einmal ein gescheiterter Absteigversuch mit Schieflage und ein Maikäfer auf dem Rücken, weil er unbedingt das Vorderrad auf eine nichtvorhandene Stufe heben wollte, zu stark am Berg reintrat und rückwärts in weiches (unglaublicher Weise mal nicht stachliges) Gestrüpp fiel, wobei noch der Rucksack als Airbag half und er das Rad über sich festhielt. Sah dämlich aus, aber jeweils nicht mal eine Schramme. Bei der folgenden kleinen Gruppe war ein Schwerkraftsopfer von vor 2 Jahren dabei. Sie hatte gehörige Angst vor den James Bond Kurven, aber diesmal meisterte sie diese gut und verlor danach die Angst vor den Abfahrten. Dafür hat sich das Bild bei den Fortgeschrittenen und Profis auch gewandelt. Nun mehr als Einsteiger. Mit Jan auch wieder ein ganz junger Erstfahrer auf Profitour und wie sein Bruder Paul vor Jahren, auch sehr stark und mit der Größe bei wenig Gewicht, hatte ich auch gegen ihn bergauf keine Chance, wie auch gegen Klaus, Rekordhalter auf den Pantokrator. Er verbesserte erst seine eigene Bestmarke um 8 Minuten auf 2:09 h und knackte am letzten Tag des Urlaubs exakt die 2 h Marke. Dafür fuhren Christian (ein Baum von Mann) und ich den Beiden bergab locker davon. Klaus fuhr fast jeden 2. Tag auf den Panto, aber nicht mit mir, ich bevorzuge schönere und autofreiere Strecken, sondern allein, da er für eine Fernfahrt trainiert.
Bei den Fortgeschrittenen waren es richtig viele Teilnehmer und richtig viele Platten. 4 auf einen Streich bei nur gut einem Kilometer Querfeldein. Argl! Wir hatten Richard in Verdacht, die Dornen gestreut zu haben, denn der gemütliche Österreicher beklagte zuvor bei den Touren mangelnde Zigarettenpausen. Die bekam es durch die Plattfüße ausreichend, aber es erwischte ihn auch selbst mit seinem privaten Fahrrad. Im Gegenzug führte er die Bierpause am Ende der Touren ein. Ich sagte nicht nein, noch 15 Minuten Erholung bei Erfrischung, anstatt Trubel in der Werkstatt. Nach der Sundowntour dehnten wir das Ganze noch aus und probierten die neuen Sorten der Korfu-Brauerei durch. Echt lecker, die haben inzwischen 7 Sorten, die sich alle sehen lassen können. Mecker gab es am Ende nur von den Frauen wegen verspäteter Heimkehr, das wurde aber mit gutem Wein oder Candlelight-Dinnner wiedergutgemacht.
An unserer Segelstation gab es einen Wechsel, Berny und Tordis flogen leider nach Hause, bis Paul als Ersatz ankam, half ich aus, mit meiner ersten geleiteten SUP-Tour. Leider wollten alle nur die Kurzvariante. Lieber in der Zwillingsbucht schwimmen, anstatt um mein geliebtes Kap zu paddeln. Weicheier!
Beim Wandern ist es genauso dubios. 2 Tage vor der Südwanderung 2 Anmeldungen, am Vorabend dann 9. Wie soll da die arme Anne unseren Brunch für die richtige Personenzahl vorbereiten? Eine Woche später dann nur eine Anmeldung und Ausfall der Tour. Das war mir aber nicht unrecht. So konnte ich mein Fahrraddornenchaos beseitigen und hatte Zeit für einen Runde surfen bei endlich mal wieder vorhandenem Wind. Schöne Gleitpassagen, 2 Schleuderstürze, aber jedes Mal dem Mast ausgewichen und schmerzfrei wieder aufs Brett gekrabbelt. Das lief alles sehr gut, bis mir eine Schnur riss und mein Segel nur noch flatterte. Im Wasser gelang eine Notreparatur, aber anschließende Böen und lockeres Segel machten das Zurückkommen zum Strand zu einer schwierigen Aufgabe, die ich jedoch (wenn auch mit lautem Fluchen) lösen konnte.
Eine Neuheit führte ich noch ein: Swim for dinner. Tini hatte Geburtstag und ich hatte keine Lust auf den öden Weg ins Agrogiali. So bat ich Tini ein Kleiderpäckchen für mich mitzunehmen und ich schwamm zum Geburtstagsessen. Insgeheim dachte ich, ich könnte schneller dort sein als die Fußgänger, aber die Strecke erwies sich doch länger als gedacht. So war dann wenigstens der Appetit vorhanden und es wurde ein schöner Abend.
Nun wird es wieder ruhig um mich, morgen kommt mein Cousin und eine Woche später meine Mutter, die werden mich sicher auf Trab halten!
18.07.16 Wunderschöne Zeit!
Da bin ich wieder! Stephanie und Lea sind leider vorgestern abgereist. Wir hatten eine tolle Zeit und 3 Wochen bestes Wetter. Nur Sonnenschein! Kaum saßen sie im Flieger, kamen Wolken, Nieselregen, kalter Wind und heftiger Wellengang. Schön waren die frühen Ferien in Niedersachsen. Wir waren noch nicht ausgebucht, ein schönes Apartment im Haus Magda für uns frei und ich hatte mehr Zeit für die Beiden als in der späten Hauptsaison. So wurde viel gemeinsam geradelt, gewandert, mit dem SUP gepaddelt, gesurft und abends gemeinsam gespielt. Ich sah diesmal die Beiden nicht nur in der Werkstatt, wenn sie mir halfen, sondern konnte meine Pausen wunderbar nutzen. Für mich war auch alles entspannter. Kurz vor Ende hatte ich auch einen Tag frei und so ging es mit dem Auto in die Berge bis zum Pantokrator, anschießend an der Ostküste schnorcheln, an der Nordküste baden und springen, dazwischen lecker Essen und Eis vertilgen.
In der Zeit war auch Norman hier vor Ort und wir nutzten die frühe Saison, um mal zu zweit oder in kleinen Gruppen die Trails von Korfu unsicher zu machen. Volle Möhre durch die korfiotische Landschaft. Ich kreierte spontan neue Touren und so konnte Norman sein eigenes Rad „Typ Fernsehsessel“ bergab richtig ausfahren. Dabei nahm er stets gerne mit den Armen und den Reifen Dornen mit. Da führte zu vielen blutigen Kratzern und mehrfachen Plattfüßen, die von uns aber immer schnell gemeinsam geflickt wurden. Ich achtete derweil immer mehr auf die Dornen, dafür aber nicht so gut auf den Weg, sodass es mich einmal kräftig hinsemmelte und ich wieder 2 Narben mehr mein Eigen nennen kann. Aber nur ein bisschen Haut, sonst alles prima und die Form wird auch immer besser. Toll war auch, dass sich mit Willi und Edwin auch noch 2 sehr geländegängige Fahrer zu uns gesellten und so konnten sie Wege abseits des wilden Ferienverkehrs genutzt werden. Auch Stephanie wird immer besser und fuhr 2 Fortgeschrittenen-Touren mit, Lea 3x die Einsteigertour als meine Co-Leiterin. Also Rad und Wander gut, nur beim Wasser war meist etwas wenig Wind zum Surfen oder nun gleich zu viel. Momentan pustet mächtiger Nordwestwind die Wellen weg, aber auch die Wärme. Nach den 3 Tagen Wind werden wir Wassertemperaturen wie im Mai haben. Brrr!
Da hilft nur Radeln und die neuen Gäste sind auch fit, manche sogar zu fit für mich.
Nochmals danke an alle, mit denen ich die letzten Wochen so schön verbringen durfte! Eine tolle Zeit!
Heute dann eine Spontanprofitour. Nur André aus Jena hatte sich angemeldet und da er gerne Querfeldein fährt, kam ich seinem Wunsch nach und wir sausten wild über die Insel, erstmals auch einen Mörderanstieg nach Strinilas. Nach dem leckersten Tsigareli (Wildspinat, Mangold und Kräuter in scharfer Tomatensoße) der Insel ging es bergab, erst auf Straße, dann auf Trails. André mit exzellenter Technik vorweg, ich hechelte hinterher und dann kam die Stelle, an der es mich vor 2 Wochen zerlegte. Damals hielt ich mich rechts, das Hinterrad rutschte rechts in eine Auswaschung und ich plumpste auf die rechte Seite. An derselben Stelle blieb ich diesmal also links, rutschte links in die Auswaschung und legte mich auf die linke Seite. Bravo! Nächstes Mal bleibe ich in der Mitte. Entweder gehe ich dann über den Lenker oder es funktioniert. Nun also wieder blaue Flecken und Kratzer auskurieren, meine neue Lieblingssportart. Immerhin blieb ich mal ohne Plattfuß, dafür nahm André 2 mit und ein Matschloch. Also wieder putzen und flicken. Durch den kalten Wind und noch kälteres Wasser, geht es bei mir rund. Für morgen 15 Teilnehmer bei der Einsteigertour und bekanntlich wird ab Mitte Juli die Schwerkraft auf Korfu höher. Ich habe es heute schon zu spüren bekommen. Mal schauen, ob alle im Sattel bleiben. Hoffentlich!
22.06.06.16 Katastrophe!
Bin wieder da! 2 schöne Wochen in Deutschland liegen hinter mir. Stephanie holte mich vom Flughafen ab. Und wie? Sie stand mit 2 Fahrrädern und einem großen Luftballon, mit der Aufschrift „Ab nach Hause“, vor mir. So eine schön verrückte Idee! Nach 1 km machten wir Picknick im „Flughafengrün“ und gestärkt ging es dann bei bestem Wetter über das Erdbeercafé bis nach Arnum. Dort verbrachten wir das Wochenende im Camper. Der See war wunderbar warm. So wurde viel geschwommen und die Enten schauten verstört zu, mit welchen komischen Sachen dieselben 3 Personen ständig unterwegs waren. Kajak, aufblasbares Kanu, Wasserhängematte, Schwimmring und SUP-Brett kamen zum Einsatz. In der Wärme und durch viel Ruhe bekam ich dann auch meine Erkältung in Griff. Zum Glück hatte ich Urlaub, denn auf Korfu, ohne Ruhepause, hätte es etwas Heftigeres werden können.
Dann hieß es wieder Antrainieren. Die Wälder waren noch sehr feucht, also packte ich mal wieder mein Rennrad aus und an einem Tag waren es 145 km und unglaubliche 1500 Höhenmeter. Wohlgemerkt in Niedersachsen! Hätte nicht gedacht, dass es dort so viele Hügel gibt.
Auch das 2. Wochenende wurde gecampt, leider aber mit nicht mehr so schönem Wetter und auch die Grillfeier fiel reichlich ins Wasser. Also in der 2. Woche weniger draußen und wenn, nur mit genauem Blick auf die Vorhersage. Trockene Stunden nutzen oder Schauer und Gewitter umkurven. Das gelang auch ganz gut, nur unser Surfausflug zum Steinhuder Meer fiel einer Flaute zum Opfer. So wurde es eine spontane SUP-Tour durch die Uferlandschaft. Auch schön!
Dann wurde es immer kühler und nasser, also nix wie zurück nach Korfu. Abflug bei 10 °C in Nacht, Ankunft bei 34 °C auf Korfu. Auf der Busfahrt sah ich, dass viel Sand auf der Straße lag, also hatte es auch hier Gewitter gegeben. In der Bucht dann der große Schreck. Kein Gewitter, sondern eine Sintflut! Alle Bäche wurden Tage zuvor zu reißenden Fluten. Viele Häuser standen dort unter Wasser, es riss Straßenteile, Parkplätze und Mauern weg. Schlammmassen überall, Treibholz ohne Ende am Strand. 2 unserer Mitarbeiter wurden zu Helden. Steffen rettete Nicky samt Fahrrad aus den Fluten bei Marias Snackbar und Berny 2 Griechen, die mit ihrem Auto im Wasser trieben. Krass! Ich sah Bilder und Videos, konnte es kaum glauben. Nun ist alles wieder ruhig, aber viele Schäden wird man lange sehen. Am Sonntag richtete ich dann die Bikes, die in den 2 Wochen meiner Abwesenheit den Dienst quittierten, meist in den Fluten. So hieß es Putzen, Schmieren und Reparieren. Wir hatten aber soweit Glück, keine Schäden oder Verluste. Anders bei der Taverne Dixtia, die verloren 3 Tretboote und ihren Parkplatz. Die Hälfte der Delfini-Sonnenschirme liegen auch im Meer. Am schlimmsten erwischte es den Fahrzeugverleih „Front Runners“. Denen spülte es 9 Mopeds und Quads ins Meer. Bisher konnte noch nichts geborgen werden, da die Schlammmassen auch eine Woche nach dem Unwetter das Meer noch trüben. Fische gibt es nicht mehr viele im Mittelmeer, aber künftig können wir wohl beim Schnorcheln einen Unterwasserfuhrpark und Strandleben bewundern. Wahnsinn das Wetter dieses Jahr! Der Klimawandel ist auch auf Korfu angekommen!
So spektakulär die Natur, umso unspektakulärer die folgende Woche. Sowas hatte ich noch nie. Keine Radler und keine Wanderer! Gäste sind da, aber Sport liegt ihnen fern. Ab und an mal ein Segler und ein SUP im Verleih, aber so ruhig habe ich es noch nie erlebt. Das gab mir die Chance selbst aufs Wasser zu gehen. 3 Tage lang am Nachmittag Wind, zwar böig, aber fahrbar. Dazu haben wir neue Windsurfbretter und nachdem ich schon seit 3 Jahren neue Wasserschuhe habe, aber immer noch mit den Alten auf den Boards abrutschte und mir vor dem Urlaub eine kräftige Schramme holte, hieß es nun raus mit neuem Material. Die Segel sind zwar noch die Alten, aber dafür stabil.
Endlich hatte ich mal Zeit um die Mittagszeit, denn je später der Tag, desto böiger der Wind. Ich lernte in den 3 Tagen mehr als die ganze letzte Saison. Sicherer Start vom Strand (Beachstart), fahren in Fußschlaufen (hinten sicher, vorne naja), Angleiten, sicheres Halten der Höhe und Halsen bei verschiedenen Windstärken. Sonst war ich oft am Fluchen, diesmal kaum und öfters erfreut bis laut jubelnd. Ich kriege den Bogen nun wirklich raus! Nur muss ich noch lernen Schleuderstürze zu vermeiden. Wieder einmal schaffte ich es, einen kapitalen Abwerfer zu produzieren und zur Vermeidung der Segelzerstörung versuche ich mich immer neben das Segel zu drehen, was aber stets misslingt und der rechte Ellenbogen auf den Mast aufschlägt. Ergebnis: Segel ganz, Arm lädiert. Wunderschönes Blau mit roten Striemen ist dabei immer als Souvenir gratis zu haben. Beim Fahren ist rechts meine Schokoladenseite, also übte ich auch viel die Linke und siehe da, einen Schleudersturz auf dieser Seite überstand ich unverletzt. Bleibt die Frage, wie ich das mit „links“ hinbekomme.
Bei Raderkundungen und Surfen hatte ich die Kamera oft dabei, einmal auch beim Schwimmen. Ich machte Unterwasseraufnahmen von mir und Booten. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel einen Pfahl vor mir senkrecht im Meer stehend, knapp vor meiner Brust, wäre also fast als Unterwasserdracula gepfählt worden (ok, spitz war er nicht). Bei näherer Betrachtung erkannte ich darin einen Sonnenschirm-Stiel mit Betonfuß. Ich wuchtete das Ding in längerer Paddelarbeit an Land, dabei sah ich unter Wasser noch mehrere komplette Schirme. Nicht auszudenken, wenn da ein Boot drübergefahren wäre oder jemand von einem Tretboot ins Wasser gesprungen wäre. An einem windstillen Morgen fuhr Steffen mich zu dem Areal, ich tauchte zu den Schirmen, befestigte daran eine Leine und so zogen wir die Havaristen per Boot ins Flachwasser. Vivi, die Verleiherin war überglücklich, da sie kaum schwimmen kann und auch nicht über ein Boot verfügt. Nur wieder komisch die Mentalität in dieser Bucht, jeder 2. hat ein Boot, keiner hilft und sie selbst liegt rauchend am Strand und erzählt nur jedem, wie teuer die neuen Schirme waren.
Geheiratet wurde diese Woche auch. Goldschmied Alex heiratete seine Michal am Strand. Schon nicht schlecht, so barfuß im Sand, aber das Ganze war eine riesige Inszenierung, nix für mich. So war ich eher Zaungast und unterhielt mich mit den vielen Bekannten, die extra aus ganz Europa angereist waren. Nun beginnt die Zeit der Dorffeste, die Ferien haben begonnen, der radbegeisterte Norman will durchstarten und meine Mädels kommen am Samstag für 3 Wochen. Also nicht wundern, wenn es im Juli ruhig um mich wird!
02.06.16 Alles läuft!
Die 2. Pfingstwoche wurde radtechnisch ein voller Erfolg. 6 Touren an 7 Tagen. Gemütliche, Geburtstags-Spezial und knackige Routen. Volle Sahne. Viel querfeldein, aber ohne Matschgruben, wilde Bergabfahrten, tolle Aussichten und leckeres Essen. Grandios. Eine Erkundungstour hatte ich mit der neuen Kamera gefilmt diesmal auf dem Helm, nicht an der Seite. Ich brauchte zwar Stunden und es gibt noch viel Verbesserungsbedarf, aber mein erster Film ist jetzt auf You Tube zu sehen. Radelfritz „Stiftung Wad’ntest in Strinilas“.
Unter den Radlern auch 3 Jungs, die mich in die Schranken wiesen. Alle sehr stark am Berg und einer davon MTB-Rennfahrer. Der sauste den Berg runter! Ich hatte jedes Mal das Gefühl, ich sehe ihn nicht lebend wieder, aber er meinte, das wäre noch langsam. Leider wurde es dann sehr windig und der Wind war richtig kalt. Der Kälteste blies genau zu unserer ersten Nachtwanderung. Ich fror auf dem Berg mächtig und die Überfahrt mit dem Boot gab auch sehr kalte und nasse Füße. Das nahm mir meine Nase krumm und so lief es dann nicht mehr so gut auf den Touren, dafür die Knolle umso mehr, sodass meine Beine auch wie Pudding wurden. Und das genau zur Bikewoche. 5 Touren in 6 Tagen. Ich legte erst einmal etwas einfachere Touren an den Anfang, da meine Hauptmitstreiterin Sabine nach gesundheitlichen Problemen auch noch nicht ganz fit war. So starteten wir sonntags die erste Tour und alles lief. Bei Sabine gut, bei Friederike auch, bei mir die Nase und bei der Kellnerin vom Melisito der Frappé über Bluse und die ganze Terrasse, da sie ihn uns zu schwungvoll servieren wollte. Dazu sang Sabine in einer kleinen Kapelle so gut, dass mir bei der herrlichen Akustik eine Träne im Auge stand.
Leider reiste mein Seniorentester Manfred schon ab, aber am letzten Tag bekam ich von ihm für meine Wanderung nach Lafki noch seinen Stempel „Seniorentauglich“. Abends gab es dann noch einen feuchtfröhlichen Abschied, zusammen mit der 3. im Wanderbunde, Sabine. Das einzige was ihr auf der Tour nicht mundete, waren reife korfiotischen Zitronen und in der Taverne „Lemon Garden“ deren frischer Zitronensaft. Wir verständigten uns dann lieber auf das Teilen von Nachtischen, sei es Käsekuchen beim Wandern oder Brownies und Käsekuchen nach einer Radtour.
Joah, Wetter gut, Pfingsten überstanden, das Team wächst langsam zusammen und die Nase ist bis zu meinem Urlaub nächste Woche bestimmt auch wieder brav.
Zum Durchspülen der Nase begab ich mich das erste Mal in dieser Saison aufs Surfbrett. Die ersten 10 Minuten waren etwas wacklig, danach lief es aber. Nix verlernt. Aber schon ein komischer Sport. Es geht bei mir nie ohne Blessuren ab. Verschrammter Fuß und blaue Flecken. Aber ich scheine kein Einzelfall zu sein, unsere Surf- und Segellehrer sehen auch immer verbeult aus.
Die Radtouren ließen wir langsam angehen, es gesellte sich mit Claudia noch eine „Rehapatientin“ zu uns und so gehen 3 „Gesundheitswunder“ zusammen auf Tour, dafür mit umso mehr Spaß. Einen Abend war dann gemeinsames Essen mit weiteren Radlern in der Katoi angesagt und am nächsten Abend Bikeworkshop mit Bier, bei dem Sabine und ihr Mann Markus viel lernten. Ich wurde auch gefordert, schafften doch wenige Gäste und Teammitglieder großen Reparaturbedarf an den Rädern. Zum Beispiel 9 Speichen auf einen Streich! Alle Achtung! So konnte ich mich auch weiterbilden, wie auch die Erkältung, die sich in meinen Atemwegen weiterbildete und dort ziemlich nervte.
Leider durchlief dann der Virus die ganze Bucht. Ich hatte mich wohl doch nicht bei der Nachtwanderung verkühlt, denn im Laufe der Tage erfuhr ich von immer mehr Personen, die es auch erwischt hatte. Gäste, Einheimische und Teammitglieder. So fielen dann alle folgenden Radtouren aus. Entweder waren die Mitfahrer krank oder ich zu krank für die Fitten. So fand nur am Ende der „Bikewoche“ eine Wanderung statt, ansonsten absolute Stille in der Bucht. Kaum Wind, keine Surfer oder Segler, fast keine Radler oder Wanderer, also konnte ich mich guten Gewissens in den Urlaub verabschieden. Mitte Juni geht es hier weiter!
23.05.16 Allerhand Getier
Die erste Radtour wurde gleich ein Erfolg, sie erhielt Manfreds Prädikat: „Seniorenzertifiziert“. Wir schenkten uns nichts, nahmen alle Berge frontal über die steilen Wege, Serpentinen fahren kann ja jeder. Pause machten wir im Kafenion von Agrafi, mit dem Wahnsinnspreis von 1 € für einen Frappe. Während der Tour begegneten wir auch einer unerschrockenen Schlange, die sich ungeniert von Manfred in Großaufnahme ablichten ließ.
Nach einem Schrotttag bei Pfuiwetter starteten die Tourentester wieder, diesmal in Begleitung von 2 weiteren Testern, diesmal aber zu Fuß. Sabine und Alpalan gefiel die neue Wanderung auch sehr gut und so bekam sie Prädikat und Tauglichkeit an Pfingsten der Allgemeinheit vorgestellt zu werden.
Die Pfingstgäste trafen am Folgetag ein, dabei viele Bekannte, aber leider keine leidenschaftlichen Radler. Viele, die lieber alleine fahren oder Einsteiger. Die Hartenkommenindengartentruppe hatte sich aber für die 2. Woche angekündigt. Also fuhr ich, anstatt Wunschtour mit Gästen, alleine auf Erkundung. Ich wollte selbst wissen, ob ich wieder eine Profitour schaffe nach den ganzen Wehwehchen und hatte letztes Jahr im Pantokratormassiv auch noch einige schicke Feldwege gesehen. Die probierte ich nun aus und so entstand eine neue Profitour, der ich den Namen „Stiftung Wad‘ntest in Strinilas“ gab, in Anlehnung an unseren Stadtradelnamen im Juni in Deutschland. Sensationelle Wege, herrliche Aussichten, aber auch sensationell anstrengend. Nachdem ich in Strinilas mein Lieblings-Tsigareli gegessen hatte, ging es zurück. Anfänglich fühlte ich mich ganz schön fertig, aber später war ich sogar noch für 90 Minuten beim Volleyball-Saisonbeginn brauchbar. Endlich kommt die Form wieder. Leider gab es am nächsten Tag einen Rückschlag. Nach einer gelungenen ersten Einsteigertour zur 007 Bar, half ich am Nachmittag die Schnorchler nach Rückkehr in Empfang zu nehmen. Beim Leeren des Waschwasserfasses verdrehte ich mir mein angeschlagenes linkes Handgelenk. Da waren sie wieder da, Willkommen ihr lieben Schmerzen!
Ach ja, zum Thema Schmerzen. An einem Abend hatte ich es beim Rasieren etwas eilig, streifte mein Ohr und filetierte davon ein Stück. Es blutete etwas und durch das Stillen kam ich 2 Minuten zu spät zur Verabredung mit Nicky. Sie sah mich und bekam die Krise. Ich hatte wohl mit dem Handtuch nochmals die Stelle erwischt und die Suppe lief nun über die ganze Wange bis zum Hals. Sie meinte, so bräuchte ich als Corfelios-Geist nicht mal eine Maske. Es blutete noch 30 Minuten, aber beim Anblick der ersten großen Pizza bei Niko in der Katoi vergaß es dann seine Aufgabe und stoppte endlich.
Dann gab es Zuwachs in der Tierfamilie. Beim Supermarkt um die Ecke fanden dessen Besitzer 2 Hundewelpen in der Mülltonne. Sie päppelten sie etwas auf und 2 unserer Gästekinder adoptierten die Hunde spontan. Mal sehen, wie das weitergeht. Herrchen oder Frauchen gesucht!
So langsam werden die Glühwürmchen weniger, dafür die Mücken mehr. Unsere Apartments erweisen sich auch immer als gute Tierasyls. Ist es draußen feucht oder kalt, rennt hier auch so einiges an Insekten winkend an meinem Bett vorbei. Ist eben etwas anders als in Deutschland. Hier gibt es keine Mehrfachfenster und dicht schließenden Türen.
Noch etwas ist neu diese Saison: Die Segelei hat begonnen, am ersten Tag gleich mit einer Besonderheit. Unsere Kataramane fahren jetzt auch ohne Menschen. Es gab am Strand ein Missverständnis und so blieb ein Kat mit Segeln an der Wasserkante stehen und beim nächsten Windstoß fuhr der Schlingel alleine los. Er konnte aber unbeschadet gerettet werden, brachte aber den Zeitplan etwas durcheinander.
Die erste Abendwanderung war der Hammer. Ich glaubte meinen Augen kaum. 44 Anmeldungen! Ich befürchtete heilloses Chaos, aber alles lief super. Zum Glück hatte ich 2 Stunden vor Beginn die Tour nochmals mit dem Rad abgefahren, fehlte doch in Arillas eine Brücke und ich musste eine Alternative suchen. Nicky half mir auch sehr. Sie lief am Ende der Gruppe, scharte die Kinder um sich und erzählte ihnen die Neuigkeiten aus dem Land der Hobbits und Minions. So lief dann alles glatt und alle kamen glücklich mit dem Bus zurück in die Bucht.
Am Folgetag wollte schon wieder niemand mit mir radeln und so nutzten wir den Abend, um eine neue Wanderung zu testen. Lena kannte einen Weg, der mir gänzlich unbekannt war und da eine Furt auf meinem Lieblingsweg noch mit zu viel Wasser gefüllt war, suchten Tordis, Berny und ich Alternativen. Wir fanden sehr viele Trampelpfade, Dornen, Farne und Irrwege. Ich wollte schon mehrfach umkehren, da die Wege mit Gästen nicht laufbar waren, aber Bernys Forscherdrang war stärker. Zerkratzt kamen wir schließlich doch im Melisito an und gönnten uns zur Belohnung Baklava und Eclairs. Auf dem Rückweg dann der Horrorfilm. An einer Köhlerei wacht seit Jahren ein riesiger, weißer Hund, der durch Kohlenstaub eher grau wirkt und mit einer Kette befestigt ist. Ein armes Tier, dass dadurch sehr aggressiv wirkt. Diesmal war er nicht an der Kette. Die Meiler rauchten und er fletschte uns über den niedrigen Zaun an. Berny meinte, das könnte der Beginn für einen Horrorfilm sein. Wir gingen schnell weiter. Kurz darauf kamen uns die Köhler im Auto entgegen und wenig später hörten wir das Bellen des Hundes lauter. Plötzlich stand er hinter uns, er war den Männern entwischt. Berny wurde zur Salzsäule, Tordis war schockiert, ich hatte Nicky in den Ohren. „Nur keine Angst zeigen, locker bleiben, die Tiere riechen das sonst“. Sie meint immer, ich würde überreagieren. Das war mir in dem Augenblick aber kein Experiment des Tierzähmens wert. Ich nahm blitzschnell einen großen Stein auf, ging zum Angriff über, dazu pfiff in dem Moment der Köhler. Das irritierte das Vieh so sehr, dass er zurückwich. Einen zaghaften Versuch unternahm er noch, dann war der Beißer 2000 nicht mehr zu sehen.
Nachts begann dann der reale Horrorfilm. Kräftiger Wind und Regen, morgens ließ der Wind nach, aber die Wolken blieben und es regnete, wie ich es hier noch nicht erlebt hatte. 12 Stunden pladderte es ohne Ende. Straßen wurden zu Bächen und Bäche zu Flüssen. Ich verließ den ganzen Tag nicht unser Office und als mich abends dann Surflehrer Steffen nach Hause fahren wollte, rammte uns ein Auto beim Ausparken. So musste ich doch zu Fuß gehen und der arme Steffen wartete 3 Stunden auf einen Gutachter, da die Polizei sich weigerte bei dem Wetter zu kommen und der Gutachter sich mehrfach verfuhr.
Nach einem trüben Folgetag mit der ersten Sundown-Radtour (aber nur auf befestigten Straßen, alles andere war Matschschlacht), war danach endlich der erste richtig warme Tag im Mai. Ich dachte an eine Mittagspause auf dem Wasser, als 4 Gäste mit Rädern zurückkamen, wo ich dachte, mich trifft der Schlag. Ich hatte ihnen am Vortag erklärt, dass sie nach dem Starkregen nicht offroad an bestimmten Stellen fahren sollten. Die naheliegende Schlammschlacht ließen sie aus, aber dafür fanden sie an der Nordküste das zweitgrößte Matschparadies von Korfu. Bravo! 3 Stunden brauchte ich, bis die 4 Räder wieder brauchbar waren. Adieu Mittagspause!
Vor dem Abendessen ging ich dafür eine längere Runde schwimmen, denn so langsam wird das Wasser wärmer. Da mein Herd suboptimal funktioniert, stellte ich das Wasser für meine Kartoffeln schon auf, mit dem Ergebnis, dass es nach dem Schwimmen immer noch kalt war. Nach „nur“ 90 Minuten waren meine Kartoffeln gekocht. Immerhin rechtzeitig, damit ich für die erste große Tour am Folgetag gestärkt war. Eine tolle Truppe, nur leider musste mein Seniorentester Manfred gesundheitlich die Tour abbrechen. Endlich gutes Wetter, geländegängige Mitfahrer und relativ trockene Wege. So wurde die Tour ein Riesenspaß und darauf, nach Beendigung, mit Ingwerbier angestoßen. Endlich läuft es!
10.05.16 Go Pro goes!
Dieses Jahr habe ich ein neues Spielzeug dabei. Mein Papa hatte bei einem Preisausschreiben eine Actionkamera gewonnen, was aber ohne im Besitz eines Computers zu sein, suboptimal ist. So schenkte er sie mir und kurz vor Abflug trudelte sie per Post ein. Ich kaufte noch Zubehör und Speicherkarte, dann konnte es losgehen. Auf meiner 2. Trainingsrunde hatte ich sie das erste Mal dabei. Fotos macht sie leider miserabel, aber die Videos sind klasse. Ich muss zwar noch etwas an den Einstellungen feilen, trotzdem machte das Anschauen der Aufnahmen viel Spaß. Vor allem die Abfahrten rocken, wenn sie über schmale Wege oder enge Dorfstraßen führen. Jetzt muss ich nur noch das Schneiden der Filme lernen. Tolles Spielzeug! Danke Papa!
Während der ersten Woche trudelten dann auch langsam die restlichen Teammitglieder ein. Unser langjähriger Segellehrer Peter und der neue Surflehrer Steffen, der mich mit seinem Berliner Dialekt sofort an unseren Olaf erinnerte.
Die Griechen werkeln auch an allen Ecken und Enden. Es gibt dieses Jahr ein neues Café im St. George’s Supermarkt und der ehemalige Holzladen nebenan wird eine Snackbar.
Bei meiner 2. Trainingstour dann auch ein altbekanntes Bild. Der erste Plattfuß des Jahres. Der hielt mich auf und dadurch lernte ich einen interessanten Burschen kennen. Einen französischen Radler, der gerade aus Japan kam und sogar englisch sprach. Er war nun, nach knapp einem Jahr auf dem Rad, auf dem Rückweg in die Heimat und stattete unserer Insel einen Besuch ab. Ich beschloss kurzfristig meine Tour zu ändern und begleitete ihn eine Weile, da er nur eine Karte mit Hauptstraßen besaß. So fuhren wir zusammen den nächsten Pass, er erzählte von seiner Tour durch ganz Asien und ich begutachtete sein Fahrrad. Fast hätte ich mir letztes Jahr das Gleiche gekauft. Mein Dealer überredete mich dann aber zu einem deutschen Hersteller und nicht zum Amerikanischen. Nach dem Abschied ging es auf die rasende Abfahrt nach Pagi, dort Antrittsbesuch bei Eleni und Jimmy in der 007 Bar. Die Armen haben Ärger mit ihrem lieben Nachbarn, der ihnen 5x die Polizei im Winter schickte und nebenbei mit dem ganzen Dorf stänkerte. Nun dürfen sie keine Speisen mehr anbieten, nur noch Snacks und Süßes. Die sind aber dafür bestimmt noch besser diese Saison! Leider hatte ich keine Zeit zum Testen, es wurde kalt und langsam dunkel.
Am 7.5. kamen die ersten Gäste, leider nicht dabei Manfred, mein Senioren-Tourtester. Mit ihm wollte ich auf die ersten großen Runden des Jahres gehen, brauchten doch meine neu erarbeiteten Routen sein Prädikat „Seniorenzertifiziert“. Leider streikten aber die Fähren und er blieb 3 Tage in Igoumenitsa stecken. So testete ich alleine eine neue Wanderung, jedoch per Rad und die Kamera war natürlich wieder dabei. Ich brauche nur endlich Zeit zum Schneiden.
Die ist aber nicht in Sicht. Pfingsten steht vor der Tür und die Räder wollen alle fertig werden. Ich denke, ich schaffe aber eine Punktlandung. Alles fertig, bis auf die Gefährte der Kleinsten, sprich Add-Ons und Anhänger. Wobei ich mit einem Kinderrad fast einen halben Tag verbrachte. Ich kämpfte stark mit dem Umwerfer. Der wurde seit Jahren nur durch Kabelbinder gehalten und zwackte ständig. Ich versuchte alles, dann entschloss ich mich, ihn zu tauschen. Das blöde Patent beinhaltete aber eine Metall-Halteplatte und um die zu entfernen, war die Kurbel im Weg, die auch wieder ein komisches Exemplar war, zu dem ich kein Werkzeug hatte. Also versuchte ich die Platte abzuflexen. Das Ding war aber aus Massivmetall, die Funken flogen und steckten fast die Werkstatt in Brand. Dazu rutschte ich einmal ab und das Alu des Fahrrades ließ sich viel besser schneiden als die Platte. Ich flexte, ich bog, hämmerte und zeterte, da ich mir dabei dem Finger quetschte. Dann bekam ich einen Wutanfall, warf das Rad in die Ecke und schrie laut: Ich will ein neues Kinderrad! Beide Chefs hörten das, aber niemand reagierte. Also wohl doch kein Neues. Mit dickem Hals durchforstete ich das Lager, fand ein passendes Werkzeug, nahm das halbe Rad auseinander, um diese blöde Platte zu entfernen. Die flog dann mit Nachdruck in den Müll, ich baute alles wieder zusammen und am Ende einen schicken XT-Umwerfer an die Möhre. Das hat die Welt wohl auch noch nicht gesehen. Das könnte man vergleichen mit einem Trabbi, der ein goldenes Zahnrad im Motor hat. Auf jeden Fall habe ich den Kampf gewonnen, ein schickes Kinderrad mehr und die Blutblase am Finger ist auch schon aufgestochen und stört nicht mehr.
Eine weitere Schramme habe ich auch. Meine Nase sieht aus wie nach dem ersten Disput mit einem unliebsamen Gast (das war eine Variante, die ich den Leuten hier erzählt habe, weil sie mir die Wahrheit nicht glaubten). Dabei stammte sie von einem Fahrradkorb. An weiter entfernten Häusern steht jeweils ein Einkaufsfahrrad mit Korb. Die Körbe werden aber oftmals überladen und so hatten sich die Befestigungen ganz schön ausgeleiert. Vor Auslieferung der Räder hängte ich sie in der Werkstatt auf und versah sie mit Körben. Das erschien mir zu wackelig und so holte ich Kabelbinder zum Fixieren. Bevor ich ihn allerdings befestigen konnte, machte sich dieser selbstständig und landete auf meiner Nase. Nun sehe ich aus wie nach einer Prügelei und brauche für den Spott nicht zu sorgen. Dazu meckert andauernd die linke Wade. Dabei werde ich erst am Freitag ein Jahr älter. Warum schmerzt denn jetzt schon alles?
Egal, wird schon gehen, sagte immer mein Kollege Zia. Manfred ist nämlich inzwischen angekommen und so gehen wir morgen auf „Seniorentesttour“.
Wärmer wird es hier zum Glück auch von Tag zu Tag. Gestern das erste Mal keine Heizung im Apartment und schon 3x habe ich mich ins Wasser getraut. Am Samstag sagte doch glatt mein Badefisch(-thermometer) 20°C. Ich fand es viel kälter, da aber die 20er Marke „anbaden“ bedeutete, musste ich ins viel zu kalte Nass. Die erste Minute ist immer Horror, aber dann geht es für 5-10 Minuten. Da ist noch viel zu tun, denn mein Saisonziel liegt bei 5 km Schwimmen am Stück.
Tierischen Besuch bekamen wir auch. Ich war ganz entzückt, kamen doch die Tage Track und Hinkebeinchen vorbei. Wir hatten sie letztes Jahr von Babybeinen aufgepeppelt und ich war ganz traurig, sie hier lassen zu müssen, sind doch Tiere auf Kreuzfahrtschiffen unerwünscht. Beide haben den Winter gut überstanden, trotz Behinderung von Beinchen. So langsam öffnen auch die Tavernen, da nutzen viele Tiere das verbesserte Saisoncatering für einen Besuch aus.
06.05.16 Alles wie immer
1. Mai. Feiertag. Und ich muss über Umwege nach Korfu reisen. Das soll gutgehen? Natürlich nicht. Um 13 Uhr verabschiede ich mich von meinen Liebsten und steige in den Zug nach Hannover. 2 Wochen sind seit meiner Rückkehr aus den USA vergangen. Eigentlich wollte ich kräftig trainieren, aber das deutsche Wetter und die Gesundheit ließen es nicht zu. Am ersten Urlaubstag verklemmte ich mir den Rücken (Nachwirkungen der ungewohnten Golfbewegungen auf dem Schiff) und hatte beim Radeln auf dem Rückweg vom Osteopathen bei 2 °C Eisregen im Gesicht. Was stimmt nur mit dem Wetter nicht?
Ich also im Zug. Erst nach Hannover, dann weiter nach Köln. Nur ab dort war ein bezahlbarer Flug zu bekommen. Nach 2 Wochen kaltem Wetter sitze ich bei Sonnenschein und Frühlingstemperaturen hinter der Glasscheibe. Bravo! Ich ärgerte mich darüber, wusste zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, dass ich an diesem Tag noch unfreiwillig zum Sonnenbaden kommen sollte. Erst einmal musste mal wieder der Zugfahrplan durcheinanderkommen. In Dortmund besoffene Fußballfans auf dem Gleis, die von Polizisten vertrieben werden mussten. Durch die Vollsoffskies verpasste ich in Köln meinen Anschluss. Also nächste Möglichkeit suchen und leicht verspätet am Flughafen ankommen. Von wegen Verspätung, der Flug nach Korfu wurde kurzfristig um 180 Minuten nach hinten verschoben. Also die Hektik umsonst und mal wieder als Hobby Zeittotschlaging auf dem Flughafen. Den hatten sie auf Sommer temperiert, ganz untypisch, normal ist auf Flughäfen Strickpulli und Schal angesagt, nicht T-Shirt. Mehr Luft gab es vor der Tür (wenn dort nicht gerade Raucher weilten oder Autos einparkten). Ich setzte mich auf einen Poller in die Sonne und las weiter in meinem schönen Buch „Plötzlich Shakespeare“. Beim Sonnenbaden gesellten sich 2 Männer zu mir, tranken Bier und berlinerten um die Wette. Ich dachte mir, so ein Bierchen würde auch mir munden, war aber zu faul, um im Flughafen teures Gebräu zu erstehen. Plötzlich meinte einer der Beiden: „Meister, wir haben zu viel Bier gekauft, magst du uns helfen?“. Ja und ob! So trank und quatschte ich mit den Fußballreisenden (3 Spiele in 3 Tagen in 3 verschiedenen Ländern), genoss Gerstensaft und Sonne, nahm dann noch im Flughafen das Abendessen ein und ging dann gelassen zum Abflug. Das änderte sich, als ich sah, dass ich schon 1 h vor Abflug der letzte beim Boarding war, bis ich vom Bordkartenkontrolleuer zurückgepfiffen wurde. Der Flug ging nach Barcelona. Auf der Tafel stand aber schon Korfu. Immerhin war ich nicht der Einzige, der auf den Trick reingefallen war. Chris ging es genauso. Er wohnt auf Korfu, ich kenne ihn seit Jahren. Er geht als Deutscher in die griechische Schule, jobbt in der Bucht während der Ferien und seine Mutter ist im Internet als „Radio Korfu“ bekannt. So gab es ein großes Hallo und die Frage, wer holt uns in Korfu vom Flughafen ab?
Mein Chef streikte wegen der späten Uhrzeit, seine Freunde auch. So versprach mir Pablo ein Taxi, dass wir uns teilen sollten. Nach der ganzen Warterei dann endlich rein in den Flieger. Schnell gemütlich machen (was auf einem Ryan Air Flug aber nicht möglich ist) und vorschlafen, denn ich musste am nächsten Tag gleich arbeiten. Falsch gehofft. Neben mir eine ältere deutsche Wanderurlauberin, die mich an meinen nigelnagelneuen Wanderschuhen als Insider ertappte und mich fortan zuquatschte. Als ich ihren Wissensdurst gestillt hatte, versuchte ich zu schlafen, was aber in der engen Wurst mit Gangplatz nicht möglich war. 5 Saftschubsen rannten unentwegt durch den Gang, an welchem ich unglücklicherweise meinen Platz hatte. Keine Ahnung, was die ständig machten, gibt es bei Billigflügen nicht einmal mehr ein Leitungswasser umsonst. Andauernd fielen sie über meine Füße, oder ich hatte Ellenbogen oder Hinterteile im Gesicht. Naja, nach weiteren 180 Minuten hatte ich den Horror hinter mir und am Ausgang stand doch meiner müder Chef Pablo, da er keinen Taxifahrer am Ostersonntag erreichen konnte. Also rein ins Auto und um 4 Uhr nachts lag ich schließlich im gewohnten korfiotischen Bettchen.
Nach kurzer Nacht wachte ich auf und wunderte mich ob der Dunkelheit. Fensterladen auf und was sah ich? Deutsche Wettertristesse. Trübe, windig und nicht besonders warm. Nach einem kleinen Frühstück (Reste des Gutscheins der Fluggesellschaft wegen Verspätung) machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Der dauerte etwas länger, da ich viele Griechen traf und jeweils ein Plausch fällig war. An der Station bekannte Gesichter. Nicky, Lena und Pablo, dazu die neuen Wassersportler Berni und Tordis. Den Namen Tordis hatte ganz Korfu noch nie gehört und alle Nichtkorfioten hatten ebenfalls Probleme mit dem Merken des nordischen Namens. Ich fand aber schnell eine Eselsbrücke, die sich selbst die Griechen merken konnten. Hier gibt es eine Bucht namens Agios Gordis. Einen Buchstaben austauschen und zack, Problem gelöst.
Ja, ansonsten gab es einen milden Winter mit wenig Regen. Keine Katastrophen, keine Erdrutsche, nur etwas Feuchtigkeit in den Gebäuden (wie immer) und die typischen Schlaglöcher in den Straßen.
Nun galt es alle Räder binnen 12 Tagen herzurichten, denn dann ist Beginn der Pfingstferien und Full House. Ich werde aber von Jahr zu Jahr besser in der Wintereinlagerung. Immer weniger Rost und Gammel an den Bikes. Als Saisonanfangsgeschenk gab es auch 5 neue Räder. 3 einfache und 2 hochwertige Drahtesel. Ich kam bei trübem Wetter schnell voran, nur auf die Probefahrt in der Schlammwüste verzichtete ich in den ersten beiden Tagen. Dann ging der Winter, es wurde Frühling. Gutes Wetter, aber mit kaltem Nordwestwind. Der trocknete aber immerhin schnell den Matsch und so waren wieder Probe- und Trainingsrunden möglich. Das Training hatte ich auch bitter nötig nach den wenigen Kilometern in den USA. Die Kraft ist aber da, nur die Ausdauer fehlt noch etwas.